Minimalistisches Programm

Minimalistisches Programm ist ein Begriff aus der Linguistik.

Zurückgehend auf den Titel eines Artikels von Noam Chomsky (Chomsky 1992, A Minimalist Program for Linguistic Theory) bezeichnet der Begriff eine Weiterentwicklung der gemeinhin als Generative Grammatik bekannten Syntaxtheorie. Dabei stellt das Minimalistische Programm (im Folgenden: MP) eine radikale Abkehr von einer Reihe vormals zentraler Annahmen dar – insbesondere ist hier der vollständige Verzicht auf eine Differenzierung zwischen syntaktischer Tiefenstruktur (eine abstraktere zugrunde liegende syntaktische Struktur) und der syntaktischen Oberflächenstruktur (die durch syntaktische Umformungen aus der Tiefenstruktur abgeleitet wird) zu nennen. Außerdem werden syntaktische Bewegungsphänomene nicht mehr über Rektion und Bindung (Government and Binding), sondern über eine Reihe von Ökonomieprinzipien erklärt. Insgesamt zielt das MP darauf ab, die strukturellen Eigenschaften sprachlicher Systeme als das direkte Resultat komplexer Interaktionen der Verarbeitungsmechanismen anderer kognitiver Systeme zu erklären.

Das Minimalistische Programm beschreibt, wie die früheren Versionen der Generativen Grammatik Noam Chomskys, eine Konstituentengrammatik, insofern als es auf dem Prinzip der Konstituenz, d. h. der hierarchischen und rekursiven Struktur von Satzteilen und Sätzen, aufbaut.


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